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Feigen und Geschichte: Das Siguas Tal als Beispiel der interkulturellen Verbindung zwischen uralten künstlerischen Manifestationen und einer alten Feigenbaumplantage
1. Das Siguas Tal befindet sich in Arequipa (Peru) und beheimatet die älteste Ansammlung von Feigenbäumen in Amerika, die noch produktiv ist. Diese kräftigen Bäume haben die Eruption des Vulkans Huaynaputina überlebt und Ernährungssysteme im Laufe der letzten 200 Jahre ermöglicht. In Zeiten, in denen die Selbstversorgung für die bäuerlichen Familien unverzichtbar war, leisteten die Feigen einen wichtigen Beitrag für die menschliche (und tierische) Gesundheit.
2. Parallel stellen wir unsere eigenen Feigenprodukte her. Für diese verwenden wir ausschließlich Feigen von unseren uralter Feigenbaumplantage. Diese folgt den Prinzipien der Biolandwirtschaft und nutzt Solarenergie. Jede unserer Feigen ist handverlesen und -verarbeitet, um ihren einzigartigen Geschmack und ihre Qualität garantieren zu können. Mit diesem Projekt schützen wir die lokale Biodiversität in dem Pitay Tal und sorgen für den Erhalt der ältesten Feigenplantage in Amerika.
Trocknen und kochen mit der Sonne: Dank der Verwendung der Solarenergie können wir ganz autark Produkte wie den Feigenkaffee oder den Feigenbaum-Balsam weiterverarbeiten. Der Solarofen ist leicht und kann problemlos transportiert werden. Mit diesem Modell, das eine Temperatur von 140 C erreicht, kann man entweder backen oder Obst und Gemüse sterilisieren, was sehr wirksam gegen die Lebensmittelverschwendung ist.
Von spanischen Eroberern vor fast 500 Jahren eingeführt, sind die Feigenbäume ein wichtiges Element der lokalen Landschaft und geben dem Tal seine heutige Identität. Wenn man diesen Ort genauer betrachtet, wird man bemerken, das zahlreiche Felszeichnungen, esoterische Bodenzeichnungen, prähispanische Städte und komplexe Anordnungen von riesigen Steinen dieses botanische Erbe begleiten. All diese Manifestationen bilden eine lebendige Kulturlandschaft.
Mit unseren getrockneten Bergfeigen und anderen Sonnenfrüchten plastizieren wir auch Feigenskulpturen. Wir haben z.B das Treffen zwischen Atreju und Gmork ("Die unendliche Geschichte") und einen ganzen Demeter Hof mit Feigenpaste dargestellt.
Die Neugier auf unbekannte gastronomische Traditionen der Antike und die fotografische Darstellung der ökologischen Landwirtschaft waren wichtige Motivationen, um die breiteste Dokumentation zum Thema Feigenkultur europaweit zu machen. Vor allem wollten wir Feigenerzeuger in Ländern wie Griechenland, Slowenien, Kroatien, Österreich, der Türkei, Italien, Frankreich und Spanien besuchen, immer im Sommer, wenn Erntezeit ist. Auch in Deutschland und der Schweiz porträtierten wir Feigenbäume, die das kalte Klima überstehen könnten und viel Freude bei Feigenlieber aufbringen.
Wir finanzieren unsere Forschung und die archäologische Exploration des Feigentals mit dem Verkauf von unseren sonnigen Bergfeigen und mit der Vermarktung der Feigenskulpturen. Auch durch den Verkauf von Bildern.
Wenn man nun beide Aspekte, nämlich die Landwirtschaft und die Archäologie, miteinander verschmilzt, können sie einen wertvollen Beitrag zum Erhalt dieser geschichtsreichen Landschaft leisten. Vor allem durch die Förderung einer landwirtschaftlichen Methodik, die Artenvielfalt als Vorteil und nicht als Hürde ansieht.
Texte und Bilder: Christian Vera
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